Die Küstenbewohner bauten Deiche, gewannen Land und gelobten, die Nordsee zu fürchten. Die Siedler in den unwegsamen Moorgegenden ackerten gegen die Not und kultivierten ihren Lebensraum über Generationen zu einer fruchtbaren Landschaft.
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Die Küstenbewohner bauten Deiche, gewannen Land und gelobten,
die Nordsee zu fürchten. Die Siedler in den unwegsamen Moorgegenden
ackerten gegen die Not und kultivierten ihren Lebensraum über
Generationen zu einer fruchtbaren Landschaft. Sie begannen mitten
im Dreißigjährigen Krieg - mitten in Ostfriesland.
Große Teile Ostfrieslands waren mit Mooren bedeckt. Dorthin wagten
sich Pioniere, die von einer besseren Zukunft träumten. Wie viele Kolonisten
ins Moor zogen, wie oft sie ihre Spaten in den Morast steckten
und wie viel Erde sie bewegten - das ist Geschichte. Aus dieser Historie
ist auch jener Ausspruch überliefert, der wie kein anderer das Schicksal
der Menschen im Moor beschreibt: "De eerste haalt sük de Dood, de
tweede hett sien Nood un de daarde hett sien Brood."
Erst mit der Zeit brachten es die Fehntjer zu Wohlstand, entwickelten
sich die Fehnkolonien zu jenen lebendigen Ortschaften, wie sie
heute noch erscheinen: mit malerischem Gepräge, durchzogen von
schnurgeraden Wasserläufen, über die weiße Fehnbrücken führen.
Auch Schiff fahrtsgeschichte wurde "auf dem Fehn" geschrieben und
Fehntjer befuhren die Weltmeere.
Dass die Moore als mystische Orte galten, bot so mancher Erzählung
schaurigen Stoff . Aber auch archäologische Funde haben zum Mythos
Moor beigetragen. Vor einigen Jahrzehnten erkannte man die Bedeutung
der Moore als einzigartige und schützenswerte Lebensräume.
Heute gibt es Lehrpfade und geführte Wanderungen, die Einblicke in
Geschichte sowie Flora und Fauna dieser Landschaft gewähren.